(sich) Einladen
"Und was zahle ich?", fragt die selbstbewusste Schoenheit am Ende des Abends.
"Nichts, ist schon bezahlt", antwortet der Wirt mit einem Laecheln. Sie blickt
in die Runde, Verehrer hat sie ja genug, einer nach dem anderen schuettelt den
Kopf - es war doch ihr Begleiter. "Er meinte, das koennte er nicht
auseinanderrechnen", erklaert dieser. "Koennen schon, ...", verteidigt sich der,
da er sich in seiner KellnerInnenehre angegriffen fuehlt. Der Kavalier legt eins
nach, "aber es waere zu kompliziert."
Damit ist auch dieses Problem aus der Welt geschafft, und der Neuling, der
eigentlich (noch) gar nicht zu der Gruppe gehoert und den Abend ueber
schweigsamer war als ich, sieht sich wohl in seiner Rolle als
verantwortungsvoller Ernaehrer wieder bestaetigt - irgendetwas muss er doch auch
machen, und die Zeche ist ja noch das Geringste.
Die erste Begegnung mit dem Archetyp des Gentleman hatte ich bei Astrid
Lindgrens Karlsson: der kleine Bruder erklaert dem Vater, dass er auch einmal so
ein Lieber, Netter, eben ein Gentleman werden will - frueh uebt sich, was sich
als Familienvater in die Gesellschaft eingliedern will.