home | links | feminist | studies | wishlist | cooking | !blog

no man, no woman

Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und 
Unterrichtsmodelle

Warum nimmt es mich derart mit, wenn die weiblich dichotomierten Personen sich in einen Channel zurueckziehen, um (vermutlich) ueber die potentielle (unerwuenschte?) Schwangerschaft einer der ihren zu reden? Es ist ein Phaenomen, das ich seit mindestens fuenf Jahren nicht erlebt habe und das immerhin emotional die Kritik am Gendersystem in mir staerkt und den Kampf dagegen umso sinnvoller erschienen laesst; die letzten Anlaesse waren, so weit ich mich entsinnen kann, ein FeministInnentreffen im Streiksemester 1996 (ich fuehlte mich irgendwie unwohl und -illkommen, de facto hielt mich das 10 Jahre von einer Vertiefung in Gender Studies ab), das Gegenteil davon war (bisweilen) in OEH-Arbeit, Beziehung und Genderseminar zu spueren ... gleichzeitig wurmt mich natuerlich die teilweise konservative oder sonstwie beschraenkte Haltung von Frauenbeauftragten und Karrieristinnen: ja, wir wollen unsere Frauen foerdern, aber am System nichts aendern, Maenner profitieren ohnehin: eh, die patriarchalen Dividende sind nicht zu leugnen, aber wir sind trotzdem alle Opfer einer Genderdichotomie - in emotionaler, materieller, sozialer - und letztlich auch gesundheitlicher Sicht ("maennliche" Medizin vs "weibliche" Langlebigkeit ...).

Und, ja, mir ist klar, dass diese fuer mich seltenen Anlaesse akut negativer Wahrnehmung der zweipoligen Geschlechterinszenierung fuer viele Frauen taegliche Routine sind - Vorurteile der Technophobie, Raumkoordinierungsunvermoegen, Emotionalitaet usw wirken wohl mehr als jedes verwaschene Horoskop als selbsterfuellende Prophezeiung, und eine Runde Techniker (been there, done that - involuntarily) schreckt vom professionellen Habitus viele natuerlich ab (cf Foucault auch Professionalisierung anderer Berufe: KrankenpflegerIn, AerztIn, ... note to self: Die Geburt der Klinik endlich anschaffen)

Verbesserungsvorschlaege (ohne die Bauchhoheit antasten zu wollen): Genderdichotomien bekaempfen (immer und ueberall). Erziehung zu Gewaltfreiheit, moralischer Denk- und Lebensweise, Respekt. Freigabe (fast?) aller Kinder zur Adoption an Poly-Netzwerke und Kettenfamilien (kein Widerspruch zur entarteten Form der Zweierbeziehung beliebiger Sexualisierung), um die genderdissonanten Zahlen alleinerziehender Eltern auszugleichen; Grundeinkommen, Verhuetungsmittel und "Familienplaungsmethoden" (euphemisms now) auf Krankenschein; und wenn das nichts hilft, ...

Addendum: Erinnerung an $onkel, der sich auch beim Baby Shower lieber ueber die Kinder als ueber Autos und Technik unterhalten wollte ...

Paranoia anyone? Ein gewisses egoistisches Gerechtigkeitsempfinden gehoert natuerlich dazu, kombiniert mit einem moralischen Imperativ ...