% process with xelatex \documentclass[a4paper,11pt]{article} % vim: textwidth=75 \XeTeXinputencoding "utf8" \usepackage{fontspec,xunicode} %\usepackage[T1]{fontenc} \defaultfontfeatures{Scale=MatchLowercase,Mapping=tex-text} %\setmainfont{CMU Serif} \setsansfont{CMU Sans Serif} \setmonofont{CMU Typewriter Text} % UGLY - DON'T USE IN PAPER! \setlength{\evensidemargin}{\evensidemargin-1.2in} \setlength{\oddsidemargin}{\oddsidemargin-1.2in} \setlength{\topmargin}{-1.3in} %\setlength{\textheight}{\textheight+0.0in} %\setlength{\textwidth}{\textheight+0.0in} \setlength{\textheight}{\textheight+2.3in} \setlength{\textwidth}{\textwidth+2.3in} %\fontspec[BoldFont={CMUSerif-Bold}] % {CMU Serif} % Helvetica Neue Ultra Light \\ %{\itshape Helvetica Neue Ultra Light (italic)} \\ %{\bfseries Helvetica Neue Roman (bold)} \\ %{\bfseries\itshape Helvetica Neue Roman (bold italic)}\\ %\DeclareFontFamily{T1}{CMU Serif}{} %\DeclareFontShape{T1}{CMU Serif}{m}{n}{<-> cmunrm10}{} %\DeclareFontShape{T1}{CMU Serif}{m}{\itdefault}{<-> ec-lmtlo10}{} %\DeclareFontShape{T1}{CMU Serif}{\bfdefault}{n}{<-> cmunsx10}{} %\DeclareFontShape{T1}{CMU Serif}{\bfdefault}{\itdefault}{<-> cmunbi10}{} %\usepackage[german]{babel} \usepackage{epsfig} \usepackage{verbatim} %\usepackage[]{footbib} \usepackage[titleformat={italic,commasep},% authorformat={citationreversed%,reducedifibidem},% },% ibidem={strictdoublepage,name&title}, % lookforgender,% commabeforerest,% endnote,% crossref={long},% square, bibformat={noetal,ibidem,compress,raggedright,numbered}]{jurabib} %\AddTo\bibsgerman{\renewcommand*{\urldatecomment}{Abruf: }} % % \AddTo\bibsgerman{ \def\bibidemSmname{---}\def\idemSmname{Ders.} % \def\bibidemsmname{---}\def\idemsmname{ders.} } \newcommand{\tilda}{\def\~{}} \newcommand{\grad}{\ensuremath{^\circ}} %\usepackage{german} %\selectlanguage{\austrian} \usepackage[breaklinks=true]{hyperref} \hypersetup{ pdfauthor = {Alexander Ölzant}, pdftitle = {A Brief History Of Paraphrenia}, pdfsubject = {history and philosophy of science, medicine}, pdfkeywords = {history, medicine, psychiatry, paraphrenia}, pdfcreator = {XeLaTeX with fonts from http://cm-unicode.sourceforge.net/}, pdfproducer = {XeLaTeX}} \title{A History Of Paraphrenia in the Context of Psychiatric Classification} \author{Alexander Ölzant\\ alexander@oelzant.priv.at\\ 9301547} \begin{document} % \maketitle \fontspec[BoldFont={CMUSerif-Bold}] {CMU Serif} Department und Sammlungen für Geschichte der Medizin % Deutsch \begingroup \hyphenpenalty 10000 \exhyphenpenalty 10000 \section*{Geschichte der Paraphrenie im Kontext psychiarischer \\Klassifikationssysteme} \endgroup \pagestyle{empty} \subsection*{Alexander Ölzant} % {\setlength{\parindent}{0pt} \bf Schlüsselwörter:} Psychiatrie, Dementia praecox, Paraphrenie Das Diplomarbeitsprojekt versucht, die historische Entwicklung der Bezeichnung {\bf ``Paraphrenie''} auszuloten, die 1914 in der achten Auflage von Kraepelin Lehrbuch mangels einer besseren Bezeichnung wieder eingeführt wurde. Kraepelin uebernahm diesen Begriff, der in etwas anderer Bedeutung schon bei Kohlbaum und Griesinger seit 1867 verwendet worden war, mit den Worten ``diese Gruppierung bietet, ebenso wie ihre Abgrenzung von anderen, ähnlichen Zustandsbildern, die allergrößten Schwierigkeiten''. Die Einordnung erfolgt bei ihm im dritten Band der achten Auflage seines Lehrbuchs 1914 unter die {\bf endogenen Psychosen}, die er für unheilbar hält. Neben der Paraphrenie ist unter diesen auch die bekanntere {\bf Dementia praecox} eingeordnet, wobei Kraepelin zu diesem Zeitpunkt bereits zugesteht, dass die Bezeichnung unglücklich ist, weil weder alle diese Krankheitszustände in der Jugend (also vorzeitig) auftreten muessen, noch stets in eine Demenz münden. Neben seinen eigenen Beobachtungen geht diese Erklärung sicher unter anderem auf die Schriften von Albrecht, E. Bleuler, C. G. Jung und anderen zurück. Zu diesem Zeitpunkt beschreibt er die Dementia praecox im wesentlichen ähnlich wie {\bf Stransky}, der 1909 eine {\bf hebephrene}, im Jugendalter auftretende, primär durch Positivsymptomatik (Streiche), aber auch eine zunehmende Negativsymptomatik (Desinteresse, Energielosigkeit), eine {\bf katatone} Form mit akuter Psychose, Spannungszuständen und später schwerer Verwirrung oder akutem Wahnsinn und schliesslich eine {\bf paranoide Form} einteilt, bei welcher Wahnbilder und paranoide Ideen im Vordergrund stehen, welche aber weniger Systematik aufweisen und rascher zerfallen als bei der Paranoia, was bereits die Abgrenzungsproblematik zeigt. Die Paraphrenie selbst wird zu diesem Zeitpunkt von Kraepelin nämlich beschrieben als ähnlich der Dementia praecox, aber mit ``geringerer Ausbildung der Gemüts- und Willensstörung'' und ``paranoider Färbung des Krankheitsbildes'', sodass eine Differenzierung nicht nur in Richtung der anderen endogenen Psychosen mit der paranoiden Form der Dementia praecox (vergleichbar wohl mit der von ihm 1893 ``dementia paranoides'' genannten Erkrankung), sondern auch gegen die eigentliche Paranoia, sowie das Symptom des Paranoids bei anderen Erkrankungen, etwa dem manisch-depressiven oder senilen Irresein, bei denen eine Wahnbildung ja durchaus auch im Vordergrund stehen kann. Er unterscheidet vier Formen: die Hauptform der {\bf Paraphrenia systematica}, die schleichend eintritt und von Verfolgungwahn, später Größenideen geprägt ist und keinen Persönlichkeitszerfall (Affektstörungen, ...) mit sich bringt, sowie die {\bf expansive Form}, die er nur bei Frauen diagnostiziert und mit (oft erotischem) Größenwahn in Verbindung bringt, die {\bf konfabulatorische Paraphrenie} % Erinnerungsfälschungen, Reizbarkeit und Zurueckgezogenheit, wird aber nur %selten diagnostiziert. % Bei der und die {\bf Paraphrenia (Dementia) phantastica}, % sieht er % besonders bunte, unzusammenhängende % Wahnvorstellungen und deren Schilderungen - Kraepelin bezeichnet sie als im die im wesentlichen gleich der früher mit ``Demementia paranoides'' bezeichneten Erkrankung gesetzt wird. % Eisath % widmet ``Paranoia, Querulantenwahn und Paraphrenia'' 1914 eine ganze % Monographie, in der er auf die Schwierigkeit der Abgrenzung eingeht, Albrecht setzt die ``Präsenile Paraphrenie'' 1913 synonym zu Kleists Involutionsparanoia und schlägt vor, ``späte'' oder ``präsenile Paraphrenie'' als Synonym für das Zwischenstadium zur Demenz einzuführen da er keine klare Abgrenzung der Krankheitsbilder sah. Während er Paraphrenie 1916 in seiner ``Einführung in die psychiatrische Klinik'' noch als eigenständige, wenngleich verwandte Gruppe neben jener der dementia praecox anführt, sieht auch Kraepelin sie nach einer Publikation von M. Mayer 1921 als Untergruppe derselben. Der Begriff dementia praecox verschwindet später langsam zu Gunsten des nach E. Bleuler 1913 weiter gefassten Konzepts der {\bf Schizophrenie} (den er eher mit Kraepelins umfassenderer Definition der ``Verblödungspsychosen'' vergleicht). Besonders Kolle vertritt diese Bezeichnung 1933 sowie auch 1939 in seinem Lehrbuch, und M. Bleuler verwendet ``dementia praecox'' in seiner Abhandlung über spätschizophrene Krankheitsbilder 1943 nur mehr, um den historischen Kontext zu erläutern. W. Klages zieht 1961 den Begriff ``Spätschizophrenie'' wegen der breiteren Anwendbarkeit vor, sieht jedoch prinzipiell eine Gültigkeit für die Bezeichnung, die jedoch nicht auf seine PatientInnen zutreffe. \subsection*{Über den Autor} Alexander Ölzant hat au\ss{}erhalb des medizinischen Curriculums Lehrveranstaltungen aus Chemie, Informatik und einem Lehramtsstudium belegt. Nach fast 10 Jahren GNU-/Linuxsystemadministration hofft er, in der Psychiatrie mehr mit Menschen als mit Computern zu arbeiten. Sein Interesse für medizinhistorische Themen wurde unter anderem durch die Lektüre von Foucault und Laqueur motiviert. % \nocite{*} %\def\btxeditionlong{Auflage} %\def\btxeditionlong{} %\def\btxeditionshort{Aufl.} %\def\Btxinlong{in} %\def\Btxinshort{i.} %\def\btxandlong{und} %\def\btxandshort{u.} %\def\btxeditorshort{Hrsg.} %\def\btxeditorlong{Hrsg.} %\def\btxeditorslong{Hrsg.} %\def\btxeditorsshort{Hrsg.} % \bibliographystyle{gerapali} % (uses file "plain.bst") %\footbibliographystyle{geralpha} % (uses file "plain.bst") %\footbibliography{gm_sem} %amsra.bst %amsrn.bst %amsrs.bst %amsru.bst %amsry.bst %amsxport.bst %\bibliographystyle{jurabib} % (uses file "plain.bst") %\bibliography{ssm1} \end{document}