pdf/block4_meb.pdf =Motivation, Emotion und Bewusstsein= [8. 4. 2008] Paolo Petta (med. Kybernetik/Gehirnforschung) Wissenschaftlicher Zugang: * Introspektion: Irrtumsmoeglichkeit, nur fuer Person selbst wahrnehmbar (Ebbinghaussche Lernkurve: Kurz-, Langzeitgedaechtnis ...) * Behaviorismus: vielseitig (Beispiel: Farbe des Labormantels beeinflusst Leistung von Ratten ...) * Neurophysiologie: z. B. bildgebende Verfahren (FMRT - Kritik an Studien: Farbenzuordnung beliebig); Verifizierung/Falsifizierung (bzw. Falsifizierung von Gegenhypothesen) * Modellbildung (z. B. AI) ==Motivation== * Definition/Entstehung, * Funktionen, * Zusammenhang mit (homoeostatischen) Trieben (cf. Steuerung und Regelung) * Maslow'sche Pyramide als Beispiel ===Definition=== Motivation bezeichnet alle Prozesse, die physische und psychische Vorgaenge ausloesen, steuern oder aufrecht erhalten * haengt nicht in allen Parametern von Reiz, Reizort, genetischen Vorbedingungen ab * variiert abhaengig von Zustaenden innerhalb des Organismus * Auftreten eines Verhaltens wird von koerperinternen Erregungsschwellen mit beeinflusst ===Funktionen=== * Setzt Verhalten zu biol. Funktionen in Beziehung * Erklaert Unterschiede im Verhalten * Beharrlichkeit angesichts von Widerstaenden * innere Zustaende erschliessen aus aeuss. Handlungen * Verantwortung fortgesetzte Versuche ... ===Homoeostase=== Aufrechterhaltung von Lebens- und Arbeitsbedingungen (HK, ...) Verhalten erweitert Regelbreite! neg. Rueckkopplung ===Triebe=== psychobiol. Prozesse -> bevorzugte Handlungsweisen * homoeostat. Triebe: ueberlebenswichtige Verhaltensweisen - weniger abhaengig von Lern- und Umgebungseinfluessen * nichthomoestat.: Sexualitaet, Exploration, Bindung ... ===Motivationshierarchie=== Wachstums- / Transzendenz beduerfnisse / Selbstverwirklichung / aesthet. Beduerfnisse / kogn. Bed.________\ / Selbstwert \ / Bindung Defizit- / Sicherheit beduerfnisse / biol. Bed. \ biol. Bed. nehmen mit Zunahme hoeherer Motivation ab ==Emotion== schlecht definiert - Modellbildungen sind fehlerbehaftete Idealisierungen! Erscheinungsform: Triade * physiol. Rk. (Vorbereitung gemaess Aktionstendenz) * Ausdruck (Vermittlung von int. Zustand, Intention; Aktivierung von Emotionen in anderen) * subjektive Gefuehlswahrnehmungen (CAVE Erwartungshaltung: vermeintliche Introspektion); Empfehlung: Lern- und Pruefungssituation emotional synchronisieren (Depression/Euphorie ...) ===Funktionen=== * ermoeglicht rasche Rk. (schnelle Anpassung) * Entscheidungsfindung (Auswahl unter mehreren Zielen - "Bauchgefuehl") * Motivation/Leitung d. Verhaltens) * Bewertung (Relevanz) ==Vergleich Reflex - Trieb - Emotion==
              Reflex        physiol. Trieb       Emotion

Stimulus      int./ext.     int. Defizit         int./ext. Ereignis
              (real)        (real)               (real/vorgestellt)         

Periodizitaet Reaktiv       zyklisch             reaktiv

Flexibilitaet niedrig       mittel               hoch
(Antwort)
              Erschrecken,  Hunger,              Zorn, Schuld, Trauer
Beispiele     Blinzeln      Durst 
z. B. Erschrecken vor Schlange, ... # Thalamus empfaengt Stimulus: Weiterleitung an Amygdala, vis. Kortex # Amygdala registriert Gefahr (emot. Gedaechtnis) # Amygdala initiiert phys. Rk. ("fight or flight", Stresshormone) # klares Bild fuer vis. Kortex -> bewusste Handlung ===Emotion - Einteilung===
Valenz: 
positiv               negativ

wirklich/antizipiert  wirklich/antizipiert

Freude/Hoffnung       Trauer/Angst           niemand/frau
Dankbarkeit           Zorn                   andere
Stolz                 Schuld                 selbst
===Universalitaet von Emotionen?=== Paul Ekman - kulturelle Abhaengigkeit universell: Freude, Ueberraschung, Angst, Wut, Ekel, Trauer Rest eher kulturell konnotiert ===emotionelle Stoerungen=== * Depression: abnorme Aktivitaet am front. Kortex (Antrieb == seitl. Teil unterentwickelt, Registrierung bewusster Emotionen == mittl. Teil ueberaktiv) * kein/wenig Antrieb * Fixierung auf emotionalen Zustand Kombination medikamentoeser und psychotherapeutischer Behandlung wichtig - keine therapeutische Relevanz nur eines der Verfahren alleine! ==Bewusstsein== ===Split Brain PatientInnen=== Kommissurektomie (Durchtrennung d. corp. callosum gg. Epilepsie) -> zwei getrennte Willensimpulse linke Hemisphaere eher fuer Kommunikation/Sprache verantwortlich, rechte Hemisphaere visuelle Wahrnehmung Experimente: visuelle Wahrnehmung vs. Beschreibung ===Phi-Phaenomen=== Scheinbare Bewegung in Lichterketten ===Bereitschaftspotential=== Benjamin Libet (Phaenomen d. freien Willens) EEG, EMG: Aktionspotentiale vor tats. Bewegung (Zeigerexperiment) ===Entwicklung des Selbst=== * Proto-Selbst: unbew. Repr. des derz. Zustands d. Organismus * Kern-Selbst (core self): bewusst, kontinuierlich generiert von Ereignissen (mod. Proto-Selbst) * autobiographisches Selbst: gespeicherte Ereignisse des Individuums ===Modellbildung/Simulation=== deskriptive -> praeskriptive Analyse * Sammlung und Interpretation von emotionaler Information * stat. Modellierung Emot. - Handlung